Die richtige Schrottverwertung

Auch in anderen Teilen der Welt wird Schrott gesammelt und recycelt. Allerdings geschieht das nicht immer umweltgerecht und sachgemäß. Die Bundesregierung möchte dies nun ändern.

In Ghana wird Elektroschrott gesammelt und dann recycelt. Dieser Vorgang wird allerdings nicht fachgerecht durchgeführt. Denn die Sammler verbrennen die alten Computer und Fernseher, nachdem sie ausgeschlachtet wurden. Hierdurch gefährden sie nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch die Gesundheit der Anwohner. Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt die KfW nun einen neuen Ansatz. Dieser soll dafür sorgen, dass die Teile in Zukunft umweltschonend recycelt werden ohne dabei das Einkommen der Schrottsammler zu gefährden. 

 

Über Ghanas Hauptstadt liegt ein beißender Geruch, da hier zwischen 10.000 und 12.000 Schrottsammler ihren Elektroschrott horten und verwerten. Toxic City wird das Stadtviertel Agbogbloshie genannt, welches meist aus slumartigen Verkaufsbuden, Hütten und Häusern besteht. Hier türmen sich die Müllhaufen im ganzen Viertel. Hier ist sich jeder bewusst, dass durch das Verbrennen der Plastikteile nicht nur die Umwelt und das Grundwasser gefährdet wird, sondern auch die Lebensmittel vom in der Nähe befindlichen Marktplatz. Schadstoffe und Schwermetalle konnten bereits im Boden nachgewiesen werden.

 

 Zum größten Teil stammt der Elektroschrott aus Ghana selbst. Hier werden oft alte Elektrogeräte verwendet, die nur noch eine kurze Lebensdauer haben, dafür aber billiger sind. Immer wieder findet man aber auch Schrott aus Europa unter den Teilen, obwohl der Export bereits vor vielen Jahren durch das Basler Übereinkommen untersagt wurde. 

 

Um an die wertvollen Rohstoffe zu gelangen verbrennen junge Menschen die Kunststoffummantelungen der Kupferkabel oder zünden die Plastikteile von Elektroteilen an. Dabei entstehen krebserregende Dioxine. Aber auch die Entsorgung von Bildschirmen und bleihaltigen Batterien führt dazu, dass die Umwelt mit Schwermetallen belastet wird. Würde man die Mülldeponie einfach schließen, gefährdet man die Existenz tausender Menschen, die von dieser gefährlichen Arbeit leben. Das Problem würde am Ende nur verlagert. 

 

Die ghanaische Regierung hat nun mit der KfW ein Konzept erarbeitet, wodurch dieses in Zukunft unterbunden werden soll. Der Schrott wird den Sammlern abgekauft und somit der nicht fachgerechten Entsorgung entzogen. Dabei liegt der Preis den die Sammler erhalten spürbar über dem üblichen Marktpreis um einen Anreiz zu erschaffen. Der aufgekaufte Schrott wird nun Unternehmen zugeführt, die sich um die fach- und umweltgerechte Entsorgung kümmern. Bisher arbeiteten diese nur mit großen Unternehmen und nicht mit den Schrottsammlern zusammen. 

 

Da der Kaufpreis über dem üblichen Marktwert liegt, wird die Differenz zwischen Einkaufspreis und Marktwert nun von der KfW getragen. Durch diese Gelder wird ebenfalls der Bau einer großen Sammelstelle finanziert. Hierfür werden zunächst 10 Millionen Euro bereitgestellt. Geht das Konzept auf, stehen weitere 10 Millionen Euro zur Verfügung. So sollen mindestens 2.000 Tonnen Kunststoffgehäuse und 200 Tonnen Kabel aufgekauft und dann dem geregelten Recycling zugeführt werden. 

 

Um dem entgegenzukommen hat Ghana bereits das Basler Abkommen in ein nationales Recht umgewandelt. Somit kann die Regierung gegen das unsachgemäße Recycling nun auch rechtlich vorgehen. Weiterhin gibt es nun einen Einfuhrzoll für alte Elektrogeräte. Diese Einnahmen kommen dann der fachgerechten Entsorgung zu Gute. In Zukunft können so die Zustände in Ghana deutlich verbessert werden und die Gesundheit der dort lebenden Menschen wird geschützt. Sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung.