Was passiert eigentlich auf dem Schrottplatz?

Laut Statistik des Kraftfahrtbundesamtes befinden sich alleine in Deutschland 45 Millionen Pkws auf den Straßen. Das Kraftfahrtbundesamt beschäftigt sich aber nicht nur mit Neuzulassungen und Besitzumschreibungen, sondern auch mit den Außerbetreibsetzungen. Statistiken aus dem Jahr 2015 zeigten, dass die enorme Zahl von 8,3 Millionen Pkw abgemeldet wurden. Mit diesem Thema beschäftigt sich nun auch der Bundestag. 

Nun sollte man eigentlich denken, dass die Zahl der Kraftfahrzeuge auf den Straßen kontinuierlich sinken müsste. Betrachtet man die Zahlen der abgemeldeten Fahrzeuge etwas genauer stellt man aber fest, dass nicht nur Altautos sondern sich auch Jahreswagen darunter befinden. Etwa 30% der Abgemeldeten Pkw sind bereits älter als 15 Jahre und etwa 15% wurden innerhalb eines Jahres außer Betrieb gesetzt. Bei den 30 Prozent der Altfahrzeuge ist eine Autoverwertung auf dem Schrottplatz anzunehmen. 

Was versteht man unter Autoverwertung?

Meist sind es Unfallfahrzeuge oder Pkw mit Schäden die zu groß sind und nicht repariert werden können, die auf dem Schrottplatz landen. Der Begriff Autoverwertung bedeutet nichts anderes wie Schrottplatz. Das Umweltbundesamt besagt, dass rund eine halbe Millionen Pkw jährlich den Weg zur Autoverwertung finden. Dazu gehört auch die Autoverwertung Berlin. Dabei muss man bedenken, dass jedes Fahrzeug aus vielen verschiedenen Rohstoffen besteht, die sich heute in der Produktion wiederverwerten lassen. 

 

Darunter fallen zum Beispiel:

  • Eisenmetalle
  • Aluminium 
  • Buntmetalle (u.a. Kupfer, Cadmium, Nickel)

Ziel der Verwertung ist es, so viele Rohstoffe wie möglich wieder in den Produktionskreislauf einzubringen und neu zu verwerten. 

 

An erster Stelle erfolgt die Außerbetriebssetzung. Anschließend kommt die eigentliche Verwertung, die in Deutschland spezielle Entsorgungsstellen übernehme. In diesen Betrieben werden im nächsten Schritt alle Flüssigkeiten aus dem Fahrzeug entfernt. Dazu zählen Hauptsächlich: 

  • Öl aus dem Motor
  • Kühlflüssigkeit 
  • Scheibenwischwasser

Gleichzeitig werden auch Bauteile wie der Airbag entfernt. Sind alle Flüssigkeiten beseitigt, werden die Bauteile entfernt, die später vielleicht noch verkauft werden können. Gehandelt wird auf dem Gebrauchtwagenmarkt mit Getrieben, Scheinwerfer, Motorteile, Achsen, Hauben und Türen. 

 

Sind nun alle Bauteile entfernt wird das Fahrzeug in der Regel gepresst und der Fraktionierung zugeführt. Ist das Fahrzeug geschreddert, werden die verschiedenen Materialien wieder voneinander getrennt und können erneut eingesetzt werden.

Kostet die Autoverwertung etwas?

Immer noch denken viele Menschen, dass die Autoverwertung mehrere hundert Euro kosten könnte. Diese Information ist allerdings veraltet. Das Gesetz besagt, dass die Autohersteller verpflichtet sind ihre Fahrzeuge zurückzunehmen. Dies ist in der sogenannten Altfahrzeug- Verordnung (§ 3 Abs. 1 AltfahrzeugV) festgelegt. Diese Rücknahme des Autos muss dabei unentgeltlich erfolgen.

Was gibt es zu beachten?

Es gilt die bereits erwähnte Rücknahmepflicht für die Hersteller. Dennoch darf man nicht davon ausgehen, seinen Pkw einfach Unentgeltlich auf dem Schrottplatz los zu werden. Vorab muss geklärt werden, ob der Pkw dort verwertet werden darf. Das Umweltbundesamt schreibt vor, das die Verwertung nur in speziell anerkannten Demontagebetrieben erfolgen darf. 

 

Was sie auf keinen Fall machen sollten, ist Ihr Fahrzeug einfach an den Straßenrand zu stellen. Damit liegt nämlich der Tatbestand der illegalen Altfahrzeugentsorgung vor und Sie müssen mit einem Bußgeld in fünfstelliger Höhe rechnen. 

 

Möchte Sie Ihr Fahrzeug im Anschluss der Verwertung abmelden, muss ein Verwertungsnachweis des Demontagebetriebs vorgelegt werden. Für die Abmeldung benötigen sie zusätzlich die polizeilichen Kennzeichen und die Zulassungsbescheinigung Teil I und II. Der Gesetzgeber möchte so die illegale Entsorgung der Fahrzeuge verhindern. 

 

Erkundigen sie sich, ob der Entsorger die Formalitäten für sie übernimmt. 

 

Möchten sie unbedingt noch ein paar Euro für ihr altes Fahrzeug bekommen, sollten sie sich vorab informieren was die Betriebe und Unternehmen bereit sind zu zahlen. Oft gibt es dabei immense Unterschiede so dass sich ein Vergleich durchaus lohnen kann. Dennoch müssen sie beachten: Je weiter der Betrieb entfernt ist, desto größer werden die Transportkosten. Also halten sie ihre Augen auf und mit etwas Geduld werden sie einen für Sie optimalen Verwerter finden.  

Fazit

Immer noch denken viele Menschen, dass die Sie für die Autoverwertung zahlen müssten. In der Regel ist dies nicht der Fall. Denn häufig kommt es vor, dass die Schrotthändler noch einige Teile aus Ihrem Fahrzeug vor der Verwertung weiterverkaufen können. Dadurch ist es möglich, dass Sie sogar noch ein paar Euro für Ihr altes Auto erhalten.

 

Vielleicht eignet sich Ihr Auto aber noch für den Export nach Asien oder Afrika. Fragen Sie doch einmal bei einem Händler nach.